Arbeitsmarktdaten sind beunruhigend

Die aktuellen Arbeitslosenzahlen für diesen Monat sind ein Warnsignal für die Wirtschaft. Das sagt die Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Iserlohn, Sandra Pawlas. Aktuell sind im Märkischen Kreis fast 16.800 Menschen arbeitslos - das sind rund 1.200 mehr als noch im April. "Normalerweise sprechen wir zu diesem Zeitpunkt von einer Frühjahrsbelebung", sagt Pawlas. Das ist aber in diesem Jahr nicht der Fall.

Arbeitsgaentur Schild
© Radio MK / Thomas Ploeger

Frühjahrsbelebung bleibt in diesem Jahr für den Märkischen Kreis aus

Der Ausschuss für Gesundheit und Soziales des Märkischen Kreises informierte sich im Lüdenscheider Kreishaus über die Entwicklungen und Herausforderungen auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt sowie über die Situation in der Pflege. Aktuell sind im Märkischen Kreis rund 16.767 Menschen arbeitslos; das entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller Erwerbspersonen von 7,5 Prozent. Für einen Bericht aus erster Hand hatte der Ausschuss für Gesundheit und Soziales Sandra Pawlas, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Iserlohn, eingeladen. „Normalerweise würden wir zu diesem Zeitpunkt von einer Frühjahrsbelebung sprechen. Die lässt aber auf sich warten“, erklärte die Arbeitsagenturchefin. Im Vergleich zum April 2023 stellt sie eine leichte Steigerung der Arbeitslosigkeit um acht Prozent oder 1.237 Personen fest.

Keine Jobs für Ungelernte

„Kunden“ der Agentur für Arbeit sind derzeit rund 5.000 Personen. Das Jobcenter Märkischer Kreis betreut 11.702 erwerbsfähige Personen, darunter 6.500 Langzeitarbeitslose. Weit über die Hälfte der Arbeitslosen ist ungelernt. Dort wächst die Arbeitslosigkeit am stärksten. Gesucht werden dagegen qualifizierte Fachkräfte, Spezialisten und Experten.

Der Stellenbestand der Agentur für Arbeit ist zwar im Vergleich zum Vorjahr von 5.053 auf 4.650 gesunken, bewegt sich aber immer noch auf einem hohen Niveau. Darunter sind 975 Stellen für Helfer ohne qualifizierten Berufsabschluss (21 Prozent), 2.895 für Fachkräfte (62,3 Prozent) und 780 für Spezialisten und Experten.

Warnsignal für die wirtschaftliche Entwicklung

Im September 2023 waren im Märkischen Kreis 162.982 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vorjahr waren es 164.541 Personen. In der Abweichung von minus 0,9 Prozent sieht Pawlas ein erstes Warnsignal für die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises. Regionen wie das Münsterland oder das Rheinland haben in diesem Zeitraum bei der Beschäftigung zugelegt (plus 0,9 Prozent). In ganz Südwestfalen ging die Beschäftigung um 0,2 Prozent zurück. Hauptarbeitgeber im Märkischen Kreis ist nach wie vor mit 37,8 Prozent die Metall- und Elektroindustrie.

Firmen finden keine Azubis mehr

Den Ausbildungsmarkt im Märkischen Kreis fasst die Agenturchefin knapp zusammen: „Aktuell gibt es mehr Ausbildungsstellen als Ausbildungssuchende.“ Bis April 2024 wurden insgesamt 2.281 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dem gegenüber stehen 1.741 Bewerberinnen und Bewerber, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben.

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