Entscheidung gegen Nationalpark: Meinerzhagen lehnt Interessenbekundung ab
Veröffentlicht: Mittwoch, 07.02.2024 06:31
In einer Ratssitzung am Montag (05.02.) hat der Rat in Meinerzhagen mehrheitlich gegen das Projekt "Nationalpark Ebbegebirge" gestimmt. Das könnte das endgültige Aus für das Projekt bedeuten.
Meinerzhagen stimmt gegen Nationalpark
Der Rat in Meinerzhagen hat dem Projekt "Nationalpark Ebbegebirge" eine Abfuhr erteilt. In der Ratssitzung am Montag haben die Politiker mehrheitlich gegen die sogenante Interessenbekundung gestimmt. Die sogenannte Interessenbekundung hätte eine Vertiefung der Informationen zum Projekt vorgesehen. Dieser Schritt folgt auf die Entscheidung des Rates in Herscheid im Dezember 2023, der ebenfalls gegen eine Interessenbekundung gestimmt hatte, was das Projekt vorübergehend gestoppt hatte. Damit ist der Nationalpark Ebbegebirge wahrscheinlich ganz vom Tisch.
Wieso die Entscheidung in Meinerzhagen wichtig war
Nach der Entscheidung in Herscheid hatte sich eine Bürgerinitiative "Pro Interessenbekundung Nationalpark Ebbegebirge" gebildet. Die Initiative kritisiert die bisher einseitige Diskussion über die Möglichkeit eines Nationalparks im Herscheider Rat. Sie fordert einen fairen und ausgewogenen Dialog, um alle Aspekte des Projekts angemessen zu beleuchten. Aus diesem Grund hat die Initiative bei der Gemeinde Herscheid ein Bürgerbegehren eingereicht. Wenn die Initiatoren kurzfristig rund 600 Unterschriften von Herscheider Bürgerinnen und Bürgern zusammenbekommen, dann müsste sich der Rat erneut mit dem Thema befassen - und eventuell neu abstimmen. Aber: Auch wenn sich der Rat dann FÜR eine Interessensbekundung aussprechen würde, würde das wahrscheinlich nichts an dem Projekt-Aus ändern. Denn der Märkische Kreis möchte einen möglichen "Nationalpark Ebbegebirge" nur weiterverfolgen, wenn ALLE betroffenen Städte und Gemeinde einverstanden sind. Das ist durch die Entscheidung in Meinerzhagen nicht mehr der Fall. Das Bürgerbegehren könnte damit hinfällig sein.
Landesregierung plant zweiten Nationalpark in NRW
Hintergrund der Diskussionen ist die Ankündigung der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, dass NRW einen zweiten Nationalpark bekommen soll. Dafür hat das Land verschiedene Standorte rausgesucht. Einer dieser potenziellen Standort ist das Ebbegebirge, das größtenteils im Märkischen Kreis beziehungsweise in Plettenberg, Herscheid, Kierspe und Meinerzhagen liegt. Für die Suche nach einem zweiten Nationalpark stellt das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr landesweit ein kostenloses Unterstützungsangebot für den Findungsprozess in den Regionen zur Verfügung. Dafür können die betroffenen Regionen (also bei uns Plettenberg, Herscheid, Kierspe und Meinerzhagen) ihr Interesse bekunden und sich dann unverbindlich beraten lassen. Interessierte Regionen können ab September 2023 ihr Interesse für dieses bekunden - das ist die "Interessensbekundung", um die es gerade bei den Abstimmungen in den Gemeinde-und Stadträten geht - und sich unverbindlich beraten lassen.