Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht
Veröffentlicht: Montag, 09.11.2020 09:36
Der 9. November ist ein Datum, dass für immer einen schwarzen Schatten auf die Geschichte unseres Landes wirft.
Heute vor 82 Jahren haben Nazis und ihre Helfer in ganz Deutschland Gotteshäuser jüdischer Bürger in Brand gesetzt und Menschen ermordet. Das war in Menden nicht anders - deswegen gibt es in jedem Jahr am 9. November ein Gedenken am Platz der früheren Synagoge.Normalerweise legt der Bürgermeister dort einen Kranz nieder, Bürger lassen Kerzen dort und es werden die Namen der Nazi-Opfer verlesen.
In diesem Jahr ist alles etwas anders
Der Bürgermeister wird an den Gedenksteinen eine Blumenschale niederlegen und für einen Moment innehalten. Den genauen Zeitpunkt kann das Bürgermeisterbüro nicht bekanntgeben, um der aktuellen Coronaschutzverordnung zu entsprechen. Stattdessen, so heißt es von der Stadt, ist jeder dazu eingeladen, für sich selbst an diesen Ort zu kommen und der Opfer zu gedenken. Um 18 Uhr wird online das Video „Augen auf! für Menden“ (https://www.augen-auf-menden.de) präsentiert.
Gedenken auch in Iserlohn
Das Iserlohner Friedensplenum möchte auch in diesem Jahr an die Verbrechen der Nazis gegen jüdische Bürger in der Stadt erinnern. Wegen der Corona-Pandemie sollen die Menschen aber einzeln, mit Abstand und mit Maske geschützt, der Opfer der Nazis gedenken. Dazu können sie nach jüdischem Brauch am Gedenkstein für die Synagoge in Iserlohn einen kleinen Stein ablegen. Das Friedensplenum wird die Steine bereitlegen, die Aktion soll heute von 16 bis 18 Uhr am Gedenkstein in der Mendener Straße stattfinden.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zündeten Nazis und ihr Gefolge Synagogen in ganz Deutschland an, plünderten Geschäfte und ermordeten jüdische Mitbürger. Es war quasi der Auftakt zum Völkermord an mehr als 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens.