Gewerkschaft will mehr Schlachthof-Kontrollen

Viele Corona-Infizierte in Schlachthöfen!

© NGG

Das hat plötzlich deutlich gemacht, unter welchen Bedingungen Menschen dort arbeiten. Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätte (NGG) für Südwestfalen fordert deshalb nicht nur in Corona-Zeiten regelmäßige Kontrollen in Schlachthöfen. Außerdem fordert die NGG Fleischhersteller dazu auf, auch bei ihren Subunternehmern für faire Arbeitsbedingungen und ordentliche Unterbringung zu sorgen. Im Märkischen Kreis beschäftigt die Fleischwirtschaft 400 Menschen, in ganz NRW knapp 30.000 – viele osteuropäische Werkvertragsarbeiter in Subunternehmen nicht mitgerechnet. Die NGG sieht vor allem den Dumpingpreis-Wettbewerb bei Fleisch als Grund für die vielen Corona-Infizierten – wie z.B jetzt in Coesfeld. Vor allem die osteuropäischen Arbeiter arbeiten oft in 12-Stunden-Schichten und sind deswegen anfälliger für Infektionen, dazu kommt die beengte Unterbringung, die Abstandsregeln und Kontaktsperren oft nicht zulassen, so die NGG. Die Kontrollen der Gesundheitsämter müssten nach Ansicht der NGG wesentlich öfter und intensiver erfolgen, als bislang. Um die Zustände in der Fleischwirtschaft dauerhaft zu verbessern, müssten aus Werkverträgen reguläre Jobs werden – bezahlt zu einem fairen Branchenmindestlohn, so die NGG.

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