Liese fordert schärfere Waffenregeln

Der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete Peter Liese fordert nach dem tödlichen Anchlag in Solingen schnelle und klare Konsequenzen.


© Europabüro der CDU Südwestfalen/Peter Liese

Dabei dürften parteipolitische Spielchen nicht im Vordergrund stehen, sagte Liese. Konkret spricht sich der CDU-Politiker für mehr Möglichkeiten für die Polizei aus - wie die Überwachung öffentlicher Plätze mittels Videokameras und eine Vorratsdatenspeicherung. Außerdem müssten die Grenzkontrollen innerhalb Europas verschärft werden, um potenzielle Straftäter herauszufischen. Und auch das Waffenrecht muss laut Liese strenger werden. / AnS

Konkrete Fordungen Lieses

Peter Liese schreibt:

1.     "Mehr Möglichkeiten für die Polizei bei der Verhinderung und Aufklärung von solchen und ähnlichen Straftaten.

In anderen europäischen Ländern ist es üblich, dass Plätze wie der Platz in Solingen von Videokameras überwacht werden. Dies hilft dabei, Täter schneller zu fassen und schreckt deshalb auch zumindest teilweise vor Straftaten ab. Bei der Planung von Anschlägen benötigt die Polizei ebenfalls mehr Möglichkeiten, z.B. durch Vorratsdatenspeicherung.

2.     Die Aufarbeitung der Frage, warum der Täter nicht abgeschoben wurde.

Hier geht es natürlich um individuelle Verantwortung bei den zuständigen Behörden, aber es muss auch geklärt werden, warum es ein Gesetz gibt, das eine rechtskräftige Abschiebung nach sechs Monaten aussetzt. Abschiebungen und in Deutschland generell zu schwierig. Hier brauchen wir wahrscheinlich auch Gesetzesänderungen.

3.     Der EU-Asylkompromiss, der schärfere Kontrollen an den Außengrenzen und Zentren vorsieht, muss schneller als geplant umgesetzt werden.

In der Übergangszeit brauchen wir leider Grenzkontrollen an den innereuropäischen Grenzen, z.B. zwischen Deutschland und Polen, und wir müssen systematisch unsere nationalen Gesetze insbesondere bezüglich der Leistungen für Asylbewerber überprüfen. Die große Zahl der Menschen, die zu uns kommen, macht es den Behörden leider schwer, potenzielle Straftäter herauszufischen.

4.   Wir brauchen eine offene Diskussion und eine zügige Beschlussfassung über die Regeln für Messer und andere potenzielle Waffen.

Ich stimme all denjenigen zu, dass diese Frage nicht im Vordergrund steht, aber im Sinne einer Gesamtlösung sollte sich keine Partei vor einer Verschärfung verschließen. Selbst wenn dadurch das Problem nur um ein Prozent verringert wird, lohnt sich auch diese Anstrengung.“


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