Märkische Unternehmen besorgt um Trumps Zölle

Der US-Präsident Donald Trump hat neue Zölle auf Autos und Autoteile angekündigt. Das sorgt auch im Märkischen Kreis für große Unsicherheit.

© Radio MK / Patrick Rickert

Märkischer Kreis: Firmen fürchten neue Zölle durch Trump

Trumps angekündigte Zölle auf Autos und Autoteile sorgen auch im Märkischen Kreis für große Unsicherheit. Das hat die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) mitgeteilt.

Auswirkungen auf den internationalen Handel

Der Außenwirtschaftsexperte Frank Herrmann von der SIHK sagt, dass die Zölle ein großes Problem für den Handel sind. Besonders Zölle auf Autos, aber auch Aluminium und Stahl machen es für Unternehmen schwer, ihre Produkte in die USA zu verkaufen. Das ist auch Ergebnis einer bundesweiten Umfrage unter Unternehmen der deutschen Industrie- und Handelskammern.

IHK-Umfrage 2025: Handelshemmnisse belasten deutsche Wirtschaft

Laut der aktuellen IHK-Umfrage „Going International 2025“ berichten 70 Prozent der auslandsaktiven Unternehmen von negativen Auswirkungen der US-Handelspolitik. Besonders betroffen ist die exportstarke Region Südwestfalen, darunter auch der Märkische Kreis. Außenwirtschaftsexperte Frank Herrmann von der Südwestfälischen IHK warnt: Die Vereinigten Staaten seien unter Trump kein verlässlicher Handelspartner mehr. Auch bürokratische Hürden in der EU und strengere Vorgaben in China bremsen den Export. Die IHK fordert deshalb ein geeintes Europa, das schneller Handelsabkommen abschließt und Bürokratie abbaut. Etwa 320 Unternehmen exportieren aus dem SIHK-Bezirk über den großen Teich, 55 haben eine Niederlassung und 24 produzieren vor Ort. Bei den indirekten Exporten ist die Zahl wesentlich höher. Weitere Infos zur Umfrage findet ihr hier.

Kirchhoff Automotive: Zölle bedrohen die Industrie

J. Wolfgang Kirchhoff, Vorstandsvorsitzender und CEO KIRCHHOFF Automotive SE.© Kirchhoff Automotive
J. Wolfgang Kirchhoff, Vorstandsvorsitzender und CEO KIRCHHOFF Automotive SE.
© Kirchhoff Automotive

Wolfgang Kirchhoff, Hauptgeschäftsführer der Kirchhoff Automotive-Gruppe, warnt vor den möglichen Auswirkungen: "Diese Zollpolitik schadet der deutschen Industrie." Obwohl sein Unternehmen nicht unmittelbar betroffen sei, erwartet Kirchhoff dennoch mögliche Belastungen für internationale Lieferketten und einen Nachfragerückgang. Sollte die Regelung tatsächlich in Kraft treten, sei ein schnelles und geeintes Handeln der Politik notwendig, um Wachstum und Wohlstand nicht zu gefährden. Bis dahin wolle man aber zunächst abwarten. In Südwestfalen sind zahlreiche Unternehmen als Zulieferer für die Automobilindustrie tätig. Ein Rückgang der Exporte in die USA könnte nicht nur die Produktion, sondern auch Arbeitsplätze in der Region gefährden. Bereits in der Vergangenheit haben Handelsspannungen zwischen den USA und Europa immer wieder für Verunsicherung gesorgt.

(YaS+DoP)

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