Mallorca-Vergewaltigung: Lüdenscheider bleiben in U-Haft

Auch ein Jahr nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung warten vier Lüdenscheider auf Mallorca noch immer auf ihren Prozess.

© Radio MK / Symbolbild

Weiterhin keine Anklage gegen Lüdenscheider

Vier Männer Lüdenscheid im Alter zwischen 21 und 23 Jahren werden beschuldigt, eine Urlauberin aus Deutschland im Sommer 2023 in einem Hotel auf Mallorca vergewaltigt zu haben. Die örtliche Justiz hat aber noch immer keine Anklage erhoben. Offenbar dauern die Ermittlungen noch immer an. In Deutschland wäre das nicht möglich. Hier darf eine Untersuchungshaft maximal sechs Monate andauern. In Spanien sind hingegen unter Umständen bis zu vier Jahre möglich.

Unzumutbare Situation für Opfer der Gruppenvergewaltigung

Im Gespräch mit der Westfalenpost übt der Rechtsanwalt des Opfers jetzt scharfe Kritik daran. Er beschreibt die Situation für seine Mandatin den Berichten nach als "hoch belastend" und "unzumutbar" und wünscht sich eine schnelle Anklage. Auch die Beschuldigten, ihre Familien und ihre Rechtsbeistände kritisieren die Lage. Medienberichten zufolge soll das zuständige Gericht in Palma den Prozessbeginn noch einmal um sechs Monate vertagt haben.

Lüdenscheider gegen Kaution frei

Einer der Männer aus Lüdenscheid ist bereits seit September letzten Jahres wieder frei. Er konnte glaubhaft versichern, sich nicht an den mutmaßlichen sexuellen Handlungen beteiligt zu haben. Dies führte dazu, dass er unter Vorlegen einer Kaution in Höhe von 10.000 € freigelassen wurde. Er muss sich nun womöglich nur wegen unterlassener Hilfeleistung verantworten. (DaB)

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