Peter Liese fordert nach dem Anschlag in Solingen Maßnahmen

Der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete fordert nach dem tödlichen Anchlag in Solingen schnelle und klare Konsequenzen.

© Radio MK/Patrick Rickert

Liese fordert mehr Polizeibefugnisse

Nach dem Anschlag in Solingen, bei dem drei Menschen ihr Leben verloren haben, hat der CDU-Europaabgeordnete Dr. Peter Liese vier Maßnahmen gefordert. Konkret fordert er vier Konsequenzen:

1.     „Mehr Möglichkeiten für die Polizei bei der Verhinderung und Aufklärung von solchen und ähnlichen Straftaten.

In anderen europäische Ländern ist es üblich, dass Plätze wie der Platz in Solingen von Videokameras überwacht werden. Dies hilft dabei, Täter schneller zu fassen und schreckt deshalb auch zumindest teilweise vor Straftaten ab. Bei der Planung von Anschlägen benötigt die Polizei ebenfalls mehr Möglichkeiten, z.B. durch Vorratsdatenspeicherung.

2.     Die Aufarbeitung der Frage, warum der Täter nicht abgeschoben wurde.

Hier geht es natürlich um individuelle Verantwortung bei den zuständigen Behörden, aber es muss auch geklärt werden, warum es ein Gesetz gibt, das eine rechtskräftige Abschiebung nach sechs Monaten aussetzt. Abschiebungen und in Deutschland generell zu schwierig. Hier brauchen wir wahrscheinlich auch Gesetzesänderungen.

3.     Der EU-Asylkompromiss, der schärfere Kontrollen an den Außengrenzen und Zentren vorsieht, muss schneller als geplant umgesetzt werden.

In der Übergangszeit brauchen wir leider Grenzkontrollen an den innereuropäischen Grenzen, z.B. zwischen Deutschland und Polen, und wir müssen systematisch unsere nationalen Gesetze insbesondere bezüglich der Leistungen für Asylbewerber überprüfen. Die große Zahl der Menschen, die zu uns kommen, macht es den Behörden leider schwer, potenzielle Straftäter herauszufischen.

4.   Wir brauchen eine offene Diskussion und eine zügige Beschlussfassung über die Regeln für Messer und andere potenzielle Waffen.

Ich stimme all denjenigen zu, dass diese Frage nicht im Vordergrund steht, aber im Sinne einer Gesamtlösung sollte sich keine Partei vor einer Verschärfung verschließen. Selbst wenn dadurch das Problem nur um ein Prozent verringert wird, lohnt sich auch diese Anstrengung.“

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