Pflanze sorgt bei Allergikern für Probleme

Schwere Zeiten für Allergiker im Märkischen Kreis: Wegen des Klimawandels breitet sich im MK eine hoch-allergene Pflanze aus. Darauf weist die AOK Nordwest jetzt hin.


© AOK/colourbox/hfr

Hochallergene Ambrosia-Pflanze breitet sich wegen des Klimawandels extrem aus

Die sogenannte "Ambrosia" macht es sich vor allem entlang von Straßen, auf Brachflächen, Baustellen, Äckern oder auch im Garten bequem.

Sie kann für Allergiker ein großes Problem werden.

Laut Bundesumweltamt ist die allergene Wirkung ihrer Pollen fünfmal höher als die von Gräserpollen, so die AOK.

Zu den Symptomen zählen eine laufende Nase mit Nies- und Juckreiz sowie juckende, gerötete Augen mit Tränenfluss.

Wenn ihr so eine Pflanze seht, solltet ihr sie unbedingt melden - zum Beispiel beim beim Grünflächenamt im Märkischen Kreis.

 Alle Meldungen findet ihr auch auf radiomk.de und in unserer App.

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Wenn die Pflanze schon im Garten blüht, tragt ihr am besten eine Maske, Handschuhe und entsorgt die Pflanze verpackt im Hausmüll.

Allergiker sollten zum Facharzt gehen und sich ggfs. medizinische Unterstützung holen.

Die unscheinbare Pflanze ‚Ambrosia artemisiifolia‘ breitet sich aufgrund von Temperaturveränderungen und Klimawandel auch im Märkischen Kreis weiter

rasant aus. Vor allem entlang von Straßen, auf Brachflächen, Baustellen, Äckern oder im heimischen Garten ist das zu beobachten. Aufgrund ihrer ähnlichen Erscheinung ist sie mit dem Gemeinen Beifuß leicht zu verwechseln. Ihre hochallergenen Pollen können jedoch heftige gesundheitliche Beschwerden

auslösen. Allergieerkrankte im Märkischen Kreis können in den nächsten Jahren vermehrt mit länger andauernden und stärkeren Pollenbelastungen zu

kämpfen haben.

„Schon minimale Pollenkonzentrationen dieser Pflanze können allergische Reaktionen wie Bindehautreizungen, Heuschnupfen oder allergisches Asthma auslösen“,

warnt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

Mehr als jeder Dritte leidet unter Allergien

Allergien haben insgesamt in den letzten Jahren deutlich zugenommen, wie eine aktuelle Auswertung des Robert-Koch-Instituts für die Jahre 2019 und 2020

zeigt. Laut dem Bericht "Gesundheit in Deutschland" gaben 35 Prozent der Menschen in Nordrhein-Westfalen an, unter Allergien zu leiden. Der Versorgungs-Report ‚Klima und Gesundheit‘ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt, dass die Zahl der Allergieerkrankten zunimmt und der Klimawandel diese Entwicklung verstärkt.



Nies- und Hustenreiz - auch Asthma möglich

Auch das Umweltbundesamt vermutet, dass sich das Verbreitungsgebiet und die Eigenschaften der Ambrosia-Pollen durch den Klimawandel verändern. Durch die früher eintretenden höheren Temperaturen breiten sich bisher gebietsfremde Pflanzen wie zum Beispiel die Gattung der Ambrosia weiter aus. Auch durch heruntergefallene Samen im Vogelfutter kann sich die Ambrosia im Garten verbreiten. Die Pflanze hat besonders stark allergene Pollen und wurde bereits in unseren Regionen nachgewiesen. Schon eine geringe Konzentration ihres Blütenstaubs kann zu allergischem Asthma führen. Laut Bundesumweltamt ist die allergene Wirkung der Pollen fünfmal höher als die von Gräserpollen. Zu den Symptomen zählen eine laufende Nase mit Nies- und Juckreiz sowie juckende, gerötete Augen mit Tränenfluss. Auch kann sich ein saisonales allergisches Asthma entwickeln, das während der Blütezeit durch trockenen Husten, Atemnot und verringerter Belastbarkeit gekennzeichnet sein kann.

„Menschen im Märkischen Kreis, die bereits allergisch auf den Gemeinen Beifuß reagieren, durchlaufen keine Sensibilisierungsphase mehr, sondern die Allergie kann sofort entstehen",

so Schneider. Zudem können Hautreaktionen auftreten, wenn die Pflanze berührt wird. Auch die Dauer der ‚Heuschnupfen‘-Saison wird sich durch den Klimawandel verlängern, da neu auftretende Pflanzen mit allergenen Pollen, wie zum Beispiel die Beifuß-Ambrosie, erst im Juli zu blühen beginnen und die Blüte bis zum ersten Frost andauern kann.

Pflanze melden und vorsichtig entsorgen

Allergikerinnen und Allergiker sind dem nicht schutzlos ausgeliefert. Zunächst sollten sie ihre Erkrankung ernst nehmen und gegebenenfalls medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Die Fachärztin oder der Facharzt für Allergologie kann mit einem Hauttest eine sichere Diagnose stellen. Die Ambrosia-Pflanze ist seit mehr als 15 Jahren als gesundheitsgefährdende Pflanze bekannt. Jeder kann dazu beitragen, die Ausbreitung zu verhindern, indem er Funde beim Grünflächenamt im Märkischen Kreis, beim Pflanzenschutzamt oder dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen meldet. Eine weitere Möglichkeit der Meldung besteht HIER. Wer sie vor der Blüte im Garten findet, sollte sie am besten mit Handschuhen an der Wurzel packen und im Hausmüll entsorgen. Blüht die Pflanze bereits, empfiehlt es sich eine Feinstaubmaske zu tragen und die Pflanze verpackt im Hausmüll zu entsorgen. Weitere Infos zu Pollenallergie findet ihr auch bei der AOK.





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