Prozess um tödliche Attacke in Menden

Nach der tödlichen Attacke auf eine junge Frau aus Menden im März muss sich der mutmaßliche Täter seit Dienstag (17.09) wegen Mordes vor Gericht verantworten. Am ersten Verhandlungstag wurde nun die Anklage verlesen.

© Radio MK / Patrick Rickert

24-Jähriger steht wegen Mordes vor Gericht in Arnsberg

Nach der tödlichen Attacke auf eine junge Frau aus Menden im März hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 24-Jährige muss sich vor dem Landgericht Arnsberg wegen Mordes verantworten. Er soll die 17-jährige Schwester seiner ehemaligen Verlobten mit Benzin übergossen und angezündet haben. Bei der Explosion wurde die junge Frau so schwer verletzt, dass sie zwei Wochen später starb.

85 Einsatzkräfte der Feuerwehr Menden rückten zu dem Brandeinsatz in Menden-Bösperde aus. © Feuerwehr Menden
85 Einsatzkräfte der Feuerwehr Menden rückten zu dem Brandeinsatz in Menden-Bösperde aus.
© Feuerwehr Menden

Gescheiterte Verlobung als Tatmotiv in Menden

Laut dem Gericht war der Angeklagte nicht mit der Auflösung seiner Verlobung einverstanden. Der Vorfall ereignete sich im März, als der 24-Jährige die Schwester seiner Ex-Verlobten angriff. Auch die Mutter des Opfers wurde bei dem Versuch, ihre Tochter zu retten, leicht verletzt. Auch eine Explosion soll es gegeben haben. Dadurch und durch das anschließende Feuer entstand ein Sachschaden von etwa 300.000 Euro. Der Prozess, bei dem eine umfangreiche Beweisaufnahme erwartet wird, könnte bis Dezember andauern.

Bewaffnet mit vier Benzin-Kanistern vor Wohnung in Menden

Nach der Anklage habe der Verdächtige vier Benzinkanister mit jeweils fünf Litern dabei gehabt. Der Beschuldigte soll gegen 22 Uhr an der Tür der Familie geklingelt haben, um seine ehemalige Verlobte in ihrer Wohnung im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses zu treffen. Sie war jedoch nicht zu Hause, woraufhin die 17-jährige Schwester die Tür öffnete. „Die Frau wurde von den Flammen erfasst, ihr Körper brannte nahezu vollständig“, zitierte die Staatsanwältin.

Mutmaßlicher Täter und Opfer kannten sich schon länger

Bereits vor dem Vorfall im Frühjahr soll der Angeklagte seine frühere Verlobte bedroht und misshandelt haben. Der Verteidiger gab bekannt, dass sein Mandant an einem der nächsten Verhandlungstage eine Aussage machen möchte. Die Beziehungen zwischen den Beteiligten scheinen nach Medienangaben kompliziert zu sein. Laut dem Anwalt der Nebenklage stammen sowohl der mutmaßliche Täter als auch die Familie des Opfers aus demselben syrischen Dorf und kennen sich schon lange.

(DoP)

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