Regenreiches Sommerwetter: Wie es um die Ernte im MK steht

Zu viel Regen, viele Wolken und zu wenig Sonne - so lässt sich der bisherige Sommer in der Region Westfalen-Lippe beschreiben. Wegen der anhaltenden Niederschläge muss die Getreideernte im Märkischen Kreis diese Woche pausieren. Trotzdem können wir mit dem Wetter zufrieden sein - wieso, lest ihr hier.

© WLV Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.

Märkischer Kreis: Getreideernte pausiert wegen Regen

Der Sommer in der Region Westfalen-Lippe war aus Sicht der Landwirte bisher viel zu nass und dunkel - wegen des Regens muss bei uns im Märkischen Kreis diese Woche auch die Getreideernte pausieren. Ulrich Brinckmann vom Landwirtschaftlichen Kreisverband Märkischer Kreis ist dennoch zufrieden mit dem Wetter. Denn im Gegensatz zu einigen Regionen in Süddeutschland oder dem Münsterland sind wir bisher von massivem Starkregen und Hagel verschont geblieben.

Westfalen-Lippe: Verzögerungen und unterdurchschnittliche Erträge

Die anhaltenden Regenfälle seit Jahresbeginn haben die Aussaat des Sommergetreides in Westfalen-Lippe um bis zu vier Wochen verzögert. Dadurch haben die Betriebe später als üblich mit der Getreideernte begonnen. Besonders betroffen sind die Wintergerste, bei der bisher unterdurchschnittliche Erträge und Qualitäten verzeichnet wurden, so der Westfälisch Lippische Landwirtschaftsverband (WLV). Auf leichten Böden erzielten die Betriebe zwischen vier und sieben Tonnen pro Hektar, auf schweren Böden acht bis neun Tonnen. Im Vorjahr lagen die Erträge höher.

Märkischer Kreis: keine Rekordernte

Wegen des regenreichen Wetters erwartet Ulrich Brinckmann zwar keine Rekordernte. Trotzdem zeigt sich der Landwirt vorsichtig optimistisch. Es wird gehofft, dass sich die Situation in der kommenden Woche bessert, wenn sonnigeres und trockeneres Wetter vorhergesagt ist. Dann kann die Getreideernte auf den Feldern im Märkischen Kreis fortgesetzt werden. Spätestens in drei Wochen sollte sie abgeschlossen sein. Erst dann kann auch eine Zwischenbilanz zur Ernte gezogen werden. Es gilt also abzuwarten.

Westfalen-Lippe: Herausforderungen und Anpassungen in der Landwirtschaft

Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, beobachtet eine Zunahme extremer Wetterlagen. Nach mehreren Dürrejahren ist dieses Jahr von vielen Regenperioden geprägt, was die Aussaat und Ernte erschwert. Besonders problematisch ist die hohe Bodenfeuchtigkeit, die den Pilz- und Schädlingsdruck erhöht. Es mussten zusätzliche Pflanzenschutzmaßnahmen ergriffen werden. Durch Züchtungsmethoden für wetterbeständige Kulturpflanzen, vielfältige Fruchtfolgen und eine bodenschonende Bearbeitung muss sich die Branche den veränderten Bedingungen anpassen. Auch Wassermanagement spielt eine wichtige Rolle.

Aufruf zur Rücksichtnahme im Straßenverkehr

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband ruft zur gegenseitigen Rücksichtnahme im Straßenverkehr auf. Während der Erntezeit sind landwirtschaftliche Maschinen unterwegs, die leistungsfähiger und größer geworden sind. Die Aktion „Rücksicht macht Wege breit“, initiiert vom Verband und der Landesverkehrswacht, bittet um Verständnis für eventuelle Verkehrsbehinderungen. /Rak