Schüsse auf Obdachlose in Iserlohn: Angeklagter legt Geständnis ab

Am ersten Prozesstag im Fall des heimtückischen Mordes an einer Obdachlosen in Iserlohn hat der Angeklagte heute (25.03.) ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der 29-jährige Iserlohner gab vor Gericht zu, im September letzten Jahres die schlafende Frau in der Iserlohner Innenstadt erschossen zu haben.

© Thomas Ploeger / Radio MK

Angeklagter aus Iserlohn legt wirres Geständnis ab

Am Montag, den 25.03. ist der Prozess im Fall des heimtückischen Mordes an einer schlafenden Obdachlosen im September letzten Jahres vor dem Hagener Landgericht gestartet. Der 29-Jährige Iserlohner Angeklagte hat am ersten Prozesstag ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der Angeklagte schilderte den Tatablauf ruhig und abgeklärt. Er sei an der schlafenden Obdachlosen vorbeigekommen, nach Hause gegangen, habe seine Pistole geholt und diese auf dem Weg zurück geladen. Am Tatort habe er die Waffe auf den Hinterkopf der Frau gerichtet und einen Schuss abgegeben. Als er sah, dass sie tot war, feuerte er sicherheitshalber einen zweiten Schuss ab. Nach der Tat hinterließ der Mann neben der Pistole, auch ein mehrseitiges kryptisches Manifest und seinen abgelaufenen Personalausweis. Daraufhin konnte ein Spezial-Einsatz-Kommando der Polizei ihn in seiner Wohnung festnehmen.

Motiv unklar, psychische Erkrankung des Iserlohners wahrscheinlich

Der Frage der Richterin, warum er denn gerade die Frau erschossen habe, wich der Angeklagte immer wieder aus und machte dazu keine klaren Angaben. Gleichzeitig sagte der 29-jährige aus, der Klon von Rosalia Lombardo - einer mumifizierten Kinderleiche eines Mädchens in Italien - zu sein und aus der Blutlinie Jesu Chrsiti zu stammen. Er selbst sei eine Frau und werde seit langem durch die Nachrichtendienste per Satellit beobachtet und alles was er mache, werde in einer Matrix protokolliert. Er habe die Frau erschossen, um auf die Matrix aufmerksam zu machen. Derzeit ist der Angeklagte in einer geschlossenen Psychiatrie in Lippstadt untergebracht. Zu Prozessbeginn sagten unter anderem auch noch drei Polizeibeamte zur Auffindesituation des Opfers aus. Auch ein psychiatrischer Gutachter wurde noch angehört.

Iserlohn: Staatsanwaltschaft fordert Unterbringung in Psychiatrie

Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat als heimtückischen Mord, fordert aber aufgrund der psychischen Verfassung des Angeklagten und seiner Gefahr für die Allgemeinheit seine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung. Ein Urteil könnte am 23. April fallen.

Rückblick: September 2023 in Iserlohn

Am Morgen des 27.09.2023 haben zwei Jugendliche die leblose 57-jährige Frau am Poth in Iserlohn gefunden (Hier geht es zur Erstmeldung). Bei der Frau wurden zwei Schussverletzungen im Kopf festgestellt, die dann zum Tod geführt haben. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen stellte sich dann heraus, dass die Frau obdachlos war. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei führten schon kurz nach der Tat zur Wohnanschrift des 29-Jährigen Angeklagten an der Mendener Straße in Iserlohn.

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