Weltfrauentag: Demo in Lüdenscheid

Am Freitag, den 08.März, findet der Internationale Frauentag statt. In Lüdenscheid hat die "Aktionsgruppe 8. März" zu einer Demo aufgerufen.

© Pixabay / Symbolbild

Mehrheit gut qualifiziert

Am 08. März ist Internationaler Frauentag. Zu diesem Anlass finden deutschlandweit Demonstrationen für Frauenrechte und Gleichberechtigung statt und es wird über die Lebenssituation von Frauen in Deutschland gesprochen. Ziel ist es auf mangelnde Gleichberechtigung in verschiedenen Bereichen und auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen.

Zu wenig flexible Arbeitszeitmodelle im Märkischen Kreis

So hat die Arbeitsagentur im Märkischen Kreis zum Beispiel anlässlich des Weltfrauentages Zahlen zur Situation von Frauen auf dem heimischen Arbeitsmarkt veröffentlicht. Demnach sind 80 Prozent der beschäftigten Frauen gut qualifiziert, dennoch arbeiten sie meist in Teilzeit. In diesem Bereich sind mehr als vier von fünf Beschäftigten weiblich. Das liegt laut Arbeitsagentur meist daran, dass Frauen zu Teilzeitarbeit gezwungen sind, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Demnach mangelt es an umfassenden Kinder-Betreuungsangeboten und flexiblen Arbeitszeitmodellen. Im Märkischen Kreis liegt die Beschäftigtenquote von Frauen mit fast 56 (55,7) Prozent knapp über dem Landesschnitt (55,4 Prozent).

Gender Pay Gap: Frauen verdienen weniger als Männer

Auch die Gender Pay Gap ist am Weltfrauentag Thema. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes verdienen Frauen im Schnitt sechs Prozent weniger als Männer. Diese Lücke kann auch nicht dadurch erklärt werden kann, dass Frauen häufiger in Branchen mit schlechterer Bezahlung oder in Teilzeit arbeiten. Frauen kümmern sich außerdem auch wesentlich häufiger unbezahlt um Familienangehörige (+ 44 Prozent).

Gewalt gegen Frauen alltäglich

Viele Frauen sind außerdem nach wie vor von Gewalt betroffen. Im Jahr 2019 starben laut dem Verein "Frauen aufs Podium" in Deutschland 117 Frauen durch die Hand ihres (Ex-)Partners. Das sind sogenannte Feminizide. Hochgerechnet bedeutet das, dass jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch die Hand eines Mannes. Jede dritte Frau hat zudem mindestens einmal seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt.

Demo in Lüdenscheid

Zum Internationalen Frauentag findet am Freitag, den 08. März auch eine Demo in Lüdenscheid statt. Dazu ruft die "Aktionsgruppe 8. März" auf. Den Organisatorinnen geht es dabei vor allem um Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder und die Schaffung von Schutzräumen. Nach Angaben der Aktionsgruppe steht die Demonstration dieses Jahr unter dem Motto "Gewalt gegen Frauen und Kinder bekämpfen! Schutzräume schaffen! Sozialabbau stoppen! Lüdenscheid ist mehr!". Der Demonstrationszug zieht um 17 Uhr 30 am Bahnhof los. Treffpunkt ist um 17 Uhr. Es wird auch Redebeiträge sowie laut Instagram Posting der Gruppe direkte Forderungen an die Stadt Lüdenscheid geben. Die "Aktionsgruppe 8. März" hatte auch schon in zurückliegenden Jahren Frauen-Demos in Lüdenscheid organisiert.

Hilfsangebote für Frauen im Märkischen Kreis

Für Frauen, die von (häuslicher) Gewalt betroffen und auf der Suche nach Unterstützung sind, gibt es im Märkischen Kreis unter anderem die Frauenberatungsstelle MK, mit Hauptsitz in Lüdenscheid und einer Zweigstelle in Hemer. Die Beratungsstelle bietet Frauen ab 18 Jahren (bei erlebter sexualisierter Gewalt auch Mädchen ab 14 Jahren) Beratung, Begleitung und Informationsgespräche an. Frauen sind nach Angaben der Beratungsstelle sowohl in Krisen, als auch in anderen individuellen Lebenslagen mit all ihren Fragestellungen in den Beratungsstellen herzlich willkommen.Die Beratung ist kostenlos! Die Sprechzeiten sind Montag bis Donnerstag von 09:00 - 17:00 Uhr.

Zweigstelle Hemer: Hauptstraße 116, 58675 Hemer I 02372/8440122 I frauenberatungsstelle-mk-hemer@web.de

Hauptsitz Lüdenscheid: Raithelplatz 5, 58509 Lüdenscheid I 02351 - 86 00 43 I frauenberatungsstelle-mk@t-online.de

Notfallnummern für Betroffene im Märkischen Kreis

Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" : 116 016

Hilfetelefon "Schwangere in Not": 0800 404 0020

Hilfetelefon sexueller Missbrauch: 0800 22 55 530

Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222

Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche: 116 111

Nummer gegen Kummer für Eltern: 08000 111 0 550