Zunehmende Gewalt in Arztpraxen in Westfalen-Lippe

Gewalt in Arztpraxen in Westfalen-Lippe nimmt zu

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) schlägt Alarm: Gewalt gegen Mitarbeiter und Ärzte in Arztpraxen wird zu einem immer größeren Problem. Die Ergebnisse einer KVWL-Blitzumfrage, an der sich rund 760 Mitglieder beteiligt haben, sind alarmierend. Diese zeigt, dass bereits ein Viertel der Praxen überlegt hat, den Standort aufgrund von verbaler oder körperlicher Gewalt aufzugeben.

Personalmangel in Praxen durch Gewalterfahrungen

Fast 20 Prozent der Umfrageteilnehmenden berichten zudem, dass sie dadurch Schwierigkeiten haben, neues Praxispersonal zu finden. Die KVWL fordert daher mehr Respekt im Umgang mit Praxispersonal und macht auf die ernste Situation aufmerksam.

KVWL stellt Zukunftsmodell „Teampraxis“ vor

Zeitgleich hat die KVWL heute ihr Positionspapier zum Zukunftsmodell „Teampraxis“ vorgestellt. Diese Praxisform soll ein zentraler Baustein sein, um die ambulante medizinische Versorgung in der Zukunft sicherzustellen. Neben Medizinischen Fachangestellten, kurz MFA, sind in den haus- und fachärztlichen Praxen zum Beispiel die „erweiterte Versorgungsassistenz in der Hausarztpraxis“ (VERAH) oder die „nichtärztliche Praxisassistenz“ (NäPA) im Einsatz. Um dieses neue Berufsbild nachhaltig in die westfälisch-lippische Versorgung zu integrieren, hat die KVWL ein Modellprojekt gestartet.

Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL

© KVWL

„Auch mit Blick auf die altersbedingt schrumpfende Zahl der Ärzte kann es keine medizinische 24/7-Betreuung geben, wie es sich die Bundespolitik derzeit vorstellt. Somit müssen wir unsere bestehenden Praxisstrukturen überdenken – in Richtung kooperativer Praxisformen wie der Teampraxis.“ - erklärt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL

Weitere Informationen zur Teampraxis und zum Positionspapier findet ihr hier auf der Seite des KVWL.

(DoP)