Anspannung auf dem Wohnungsmarkt in Iserlohn
Veröffentlicht: Mittwoch, 20.12.2023 16:14
Laut der Diakonie Mark Ruhr ist die Wohnungssituation in Iserlohn äußerst angespannt.
Wohnungslosenhilfe Iserlohn
Die Wohnungssituation in Iserlohn ist äußerst angespannt. Mit einem Anstieg von über 10 Prozent bei den akut obdachlosen Menschen, die die Beratungsstelle aufsuchten, zeigt sich eine besorgniserregende Entwicklung im Vergleich zu den letzten beiden Jahren. Im laufenden Jahr suchten insgesamt etwa 620 Personen Unterstützung bei der Wohnungslosenhilfe in Iserlohn. Dies entspricht in etwa dem Niveau des Vorjahres. Hauptauslöser für Wohnungslosigkeit sind neben Miet- und Energieschulden auch Konflikte im Wohnumfeld, wie etwa die Trennung vom Partner.
Hauptauslöser für Wohnungslosigkeit
Auffällig ist, dass im Vergleich zu den Vorjahren nur noch gut ein Drittel der obdachlosen Menschen unter 30 Jahren alt ist – ein vergleichsweise niedriger Wert. Gleichzeitig hat etwa die Hälfte aller Betroffenen einen Migrationshintergrund.
Einfluss der Pandemie auf Wohnungslosigkeit
Der Anteil der Zwangsräumungen als Ursache für drohende oder bestehende Wohnungslosigkeit nähert sich wieder dem Vor-Corona-Niveau. Gründe hierfür sind der Wegfall der Schutzmechanismen während der Pandemie sowie Verschuldung und psychische Belastungen. Interessanterweise ist der Anteil an weiblichen Obdachlosen leicht gesunken, wobei nur noch rund jede Vierte obdachlose Person eine Frau ist.
Weihnachtsfeier der Wohnungslosenhilfe in Iserlohn
Bei der traditionellen Weihnachtsfeier im Iserlohner Varnhagenhaus blickt die Wohnungslosenhilfe der Diakonie Mark-Ruhr auf das abgelaufene Jahr 2023. „Der Wegfall pandemiebedingter Schutzmechanismen und steigende Zahlen bei Zwangsräumungen belasten die Klienten in unserer Beratungsstelle“, berichtet Angela Hendel von der Wohnungslosenhilfe Iserlohn. Die Zahl akut obdachloser Menschen ist stark angestiegen und auch durch eine angespannte Personalsituation arbeitet das Team durchweg an der Belastungsgrenze. /YaS