Apotheken im Märkischen Kreis wehren sich gegen Apothekenreform

Die Apotheken im Märkischen Kreis protestieren gegen die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, "Apotheken ohne Apotheker" zu schaffen. Die Kritik:

© Apothekerkammer Westfalen-Lippe

Reformpläne: Apotheken im Märkischen Kreis schlagen Alarm

Die Apotheken im Märkischen Kreis wehren sich gegen die Reformpläne des Bundesgesundheitsministeriums. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach möchte unter anderem "Apotheken ohne Apotheker" schaffen. Der Apothekerverband Westfalen-Lippe warnt, dass diese Reform die Patientenversorgung massiv verschlechtern wird. Er fordert deshalb von der Politik, die Pläne dringend zu verhindern. Am Dienstag (25.06) haben verschiedene Ärzteverbände die Möglichkeit, im Ministerium Stellung zu den Plänen zu beziehen. Das Kabinett soll sich am 17. Juli damit befassen.

Kritik vom Apothekerverband und Apotheken aus dem Märkischen Kreis

In Zukunft sollen Apotheken ohne leitenden Apotheker oder leitende Apothekerin geöffnet sein. Ein Apotheker soll in Zukunft nur noch wenige Stunden pro Woche in der Apotheke anwesend sein. Demnach wird es ausreichen wenn lediglich Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTAS) vor Ort sind. Dr. Till Ossenkop, Apotheker in Iserlohn und Vorsitzender der Bezirksgruppe Märkischer Kreis Nord, sieht darin eine Gefahr für die persönliche Beratung der Patienten. Ohne das Fachwissen der Apotheker gibt es keine fachliche Beratung zu Neben- oder Wechselwirkungen von Medikamenten. Gleichzeitig haben die PTAS nur beschränkte Befugnisse und dürfen z.B. keine starke Schmerzmittel rausgeben. 

Finanzielle Schieflage durch Umverteilung

Das Ministerium plant eine Umverteilung der Honoraranteile, jedoch soll nicht viel neues Geld ins System fließen. Laut Ossenkop wird dies dazu führen, dass noch mehr Apotheken in finanzielle Schieflage geraten. Der Iserlohner Apotheker fordert daher dringend einen Inflationsausgleich. (DoP)

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