Kritik an Verzögerung der A45-Brückensprengung in Lüdenscheid
Veröffentlicht: Dienstag, 27.09.2022 17:04
Die Sprengung der maroden Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid findet nun "möglicherweise" doch nicht mehr vor Weihnachten stattfinden. Das hat das Bundesverkehrsministerium der Stadt Lüdenscheid auf Anfrage mitgeteilt. Dafür kommt von allen Seiten einstimmige Kritik.

Für den Märkischen Arbeitgeberverband ist so eine Verzögerung "völlig inakzeptabel". Vorsitzender Host-Werner Maier-Hunke stellt klar: Die Brücke muss so schnell wie möglich neu gebaut werden. Und die Kommunikation muss dabei transparent und effektiv sein. Damit schließt er sich der Kritik von Lüdenscheids Bürgermeister und Bürgerbeauftragten Sebastian Wagemeyer an.
Landrat Marco Voge
Auch Landrat Marco Voge kritisiert die Verzögerung und spricht von einer Hiobsbotschaft für den gesamten Märkischen Kreis. Er sagt: "Die Region wird allein gelassen". Auch er findet die Kommunikation darüber "sehr fragwürdig" und "seltsam" und erwartet in Zukunft Transparenz.
Ralf Stoffels - Präsident der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK)
Der Präsident der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK), Ralf Stoffels, fordert ein kurzfristiges Krisentreffen zur A45. Scharfe Kritik übt er an der Verschiebung des Sprengtermins der alten Rahmedetalbrücke und der damit verbundenen Kommunikation. „Die sang- und klanglose Verschiebung der Sprengung der maroden Rahmedetalbrücke und die öffentliche Kritik des Bürgerbeauftragten gegenüber den verantwortlichen Stellen machen mich sprachlos und wütend", heißt es in einer Stellungnahme in deutlichen Worten. "Die regionale Wirtschaft steht nicht nur vor dem Scherbenhaufen einer verfehlten Infrastrukturpolitik, sondern sie fühlt sich auch nicht mehr ernst genommen. Statt eines verbindlichen Zeitplans für das Gesamtprojekt erfahren wir aus Newslettern und der Presse von Terminverschiebungen, so Stoffels in dem Schreiben. Es reicht! Ich erwarte, dass sich die verantwortlichen Stellen kurzfristig in Lüdenscheid vor Ort erklären, das darf nicht bis Mitte November warten. Die Grundlagen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit schwinden mit jedem weiteren Tag, an dem die regionale Wirtschaft im Unklaren gelassen wird“, kommentiert Stoffels die aktuelle Entwicklung.