Sicher Spielzeug verschenken

An Weihnachten wünschen sich viele Kinder Spielzeug. Wie man mit gutem Gewissen das Richtige schenkt.

© Radio MK/Lia Staniewski

Viele Spielzeuge aus Fernost mangelhaft

Eine aktuelle Untersuchung des europäischen Spielzeugverbandes Toy Industries of Europe hat ergeben, dass über 80 Prozent der No-Name Spielwaren nicht den Vorschriften der Europäische Union entsprechen. Solche Ware kommt häufig aus Ländern in Fernost und enthält Schadstoffe oder verschluckbare Kleinteile. Viele wiesen gefährliche Mängel auf.


Durch die Möglichkeit, Spielzeug online direkt aus Fernost zu bestellen, ist die Produktsicherheit außer Kontrolle geraten, sagt Kerstin Effers, Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz der Verbraucherzentrale NRW.

Siegel können helfen

Zur Kennzeichnung sicherer Spielzeuge gibt es Siegel und Zeichen, die die Spielwaren auszeichnen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Das CE-Zeichen zeichnet aus, dass die Waren in Europa verkehrsfähig sind. Allerdings lässt sich nicht durch unabhängige Tests nachweisen, ob die Regelungen auch sicher eingehalten werden. Fehlt das CE-Zeichen jedoch, ist das Spielzeug definitiv nicht für Kinderhände geeignet.

Sicherere Auskünfte geben die sogenannten GS und GOT-Zeichen. Das GS-Zeichen steht für "geprüfte Sicherheit". Mit diesem Siegel ausgezeichnete Waren sind auf Sicherheit und Schadstoffe geprüft. Das GOT (Global Organic Textile Standard) gilt speziell für nachweislich ökologisches Spielzeug.

Weitere Tipps

  • Besser Markenspielzeug als No-Name: Billig-Shops sind nicht die beste Adresse für sicheres Kinderspielzeug. Vor allem das Impressum und die Verpackung können Rückschlüsse auf die Herkunft der Anbieter geben. Auch wenn Markenspielzeug nicht immer mängelfrei ist, stehen hier offizielle Ansprechpartner zur Verfügung.
  • Online auf Adressen achten: Bei Plattformen wie Amazon ist es oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich woher ein Produkt kommt und in welchem Land der Shop seinen Sitz hat. Merkwürdige Formulierungen in der Produktbeschreibung können ein erster Hinweis sein.
  • CE-Kennzeichen sind kein Prüfzeichen: Bei diesem Siegel handelt es sich um eine Angabe des Händlers, die nicht unabhängig geprüft werden kann.
  • Auf Gütesiegel achten: Siegel wie GS oder GOT geben Hinweise auf ökologische Merkmale und Schadstofffreiheit.
  • Alternativen zum Neukauf: Gebrauchtes oder selbst gebautes Spielzeug kann eine Alternative sein. Spielzeug aus unbehandeltem Holz oder weichem Material bietet sich hier an. Der gemeinsame Bau eines Vogelhauses kann zum Beispiel eine weitere Aktivität zusammen mit dem Kind sein.
  • Fake-Shop Finder: Die Verbraucherzentrale bietet eine eigene Seite, auf der man Shops auf ihre Echtheit überprüfen kann.


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