Umweltskandal in Halver hat enorme Auswirkungen

Nach dem Güllevorfall bei Halver werden die Auswirkungen immer deutlicher.

© Wupperverband

Vor knapp zwei Wochen sind in Halver mehrere Hundert Kubikmeter Gülle in einen Nebenarm der Neye geflossen. Anwohner hatten eine Trübung des Wassers und Gestank bemerkt. In diesem Zusammenhang haben Staatsanwaltschaft und Polizei diese Woche einen Bauernhof in Halver-Kotten durchsucht. Dem Bauern wird vorgeworfen, die Gülle in den Bach eingeleitet zu haben.

Erste Untersuchungsergebnisse liegen vor

Durch die Gewässerverunreinigung ist ein großer und lange nachwirkender Schaden am Ökosystem der Neye entstanden. Das hat der Wupperverband mitgeteilt. Experten haben Kleinstlebewesen wie Insekten, Kleinkrebse, Schnecken und Muscheln untersucht, die am Boden des Gewässers leben. Sie zeigen die Gewässerqualität an. Ihre Artenzusammensetzung und deren Häufigkeiten sind für die Bewertung des Gewässerzustandes von Bedeutung. Die Kleintiere dienen als wichtige Nahrung für Fische. Auch geschützte Arten, wie Libellen und Steinfliegen, gehören dazu.

Die Untersuchung der Kleintiere an der Neye II zeigt sehr deutlich die extrem starke Belastung durch den Gülleeintrag an. Es sind nur noch sehr wenige Organismen vorhanden. Die besonders empfindlichen Arten, wie Steinfliegen, fehlen vollständig. Auch Bachflohkrebse sind nicht mehr vorhanden.

Fische sind in dem betroffenen Gewässerabschnitt aktuell nicht zu finden.

Erholung dauert Jahre

Nach Einschätzung der Experten des Wupperverbands kann es mehrere Jahre dauern, bis sich die Neye II von diesem erneuten Gülleeintrag wieder vollständig erholt. Der Wupperverband wird weiter Untersuchungen durchführen, die den Erholungs-Prozess dokumentieren. / AnS

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