Cyberangriff auf Südwestfalen IT: Verzögerungen bei der Wiederherstellung im Märkischen Kreis

Nach dem bisher größten Cyberangriff auf die öffentliche Verwaltung und den Dienstleister Südwestfalen IT müssen sich Bürgerinnen und Bürger weiterhin gedulden.

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IT-Wiederherstellung im Märkischen Kreis verzögert sich

Nach dem bisher größten Cyberangriff auf die öffentliche Verwaltung und den Dienstleister Südwestfalen IT müssen sich Bürgerinnen und Bürger weiterhin gedulden. Die SIT teilt mit, dass die Wiederherstellung des Basisbetriebs in den betroffenen Kreisen und Kommunen länger dauern wird, als bisher angenommen. Eigentlich sollten verschiedene Verfahren ab Mitte Dezember wieder laufen. Gründe dafür sind deutlich höhere Sicherheitsanforderungen und komplexe IT-Systeme, die zusammengeführt werden müssen. Die SIT rechnet aber damit, dass es im Märkischen Kreis etwas schneller vorangeht, als in den südlicheren Kreisen. Bei uns funktioniert teilweise zumindest wieder das Melderegister - in der kommenden Woche sollen zudem weitere Leistungen vom Finanz- und Standesamt wieder möglich sein.

Südwestfalen IT startet mit Pilot-Tests

Bis die betroffenen Verwaltungen wieder regulär arbeiten können, wird es länger dauern als erwartet. Bürgerinnen und Bürger müssen daher mit eingeschränkten Dienstleistungen und längeren Wartezeiten rechnen. Die Städte, Gemeinden und Kreise haben festgelegt, welche Fachanwendungen sie ganz besonders dringend benötigen. Die Südwestfalen-IT startet in der kommenden Woche mit Pilot-Tests für die Wiederinbetriebnahme der ersten drei Verfahren in einem Basisbetrieb. Die Tests der übrigen priorisierten Fachverfahren folgen bis Weihnachten.

Gründe für die Verzögerung bei der SIT

Es gibt mehrere Gründe für die Verzögerung. In den vergangenen zwei Wochen wurden die Sicherheitsanforderungen noch einmal deutlich erhöht. Darüber hinaus zeigte sich der parallele Aufbau der ineinandergreifenden IT-Systeme viel komplizierter als ursprünglich angenommen – es gilt das Prinzip „Sicherheit vor Geschwindigkeit“. Weil die Probleme so komplex sind, kann die Südwestfalen-IT noch nicht sagen, wann die ersten Fachanwendungen wieder zuverlässig funktionieren. Zeitpläne für jede einzelne Kommune sind daher erst schrittweise zu erwarten.

Dienste im Märkischen Kreis wahrscheinlich schneller wieder verfügbar

Grundsätzlich rechnet die Südwestfalen-IT damit, dass der Basisbetrieb in den nördlichen Kreisen des Verbandsgebiets im Märkischen Kreis, Hochsauerlandkreis und dem Kreis Soest etwas rascher aufgenommen werden kann als im Süden des Verbandsgebiets in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. Der Grund dafür ist, dass im Süden zusätzlich auch Basisinfrastruktur wie beispielsweise Endgeräte vom Cyberangriff betroffen waren.

KFZ-Zulassungen, Führerscheine und Co im Märkischen Kreis - der Zeitplan

Die Fachverfahren, mit denen in der kommenden Woche der Roll-Out des Basisbetriebs beginnen wird, umfassen die Bereiche Finanz- und Standesamtswesen. Zuvor konnte im Norden des Verbandsgebiets bereits mit dem Basisbetrieb für das Meldeauskunftssystem für Sicherheitsbehörden und im Sozialwesen begonnen werden. Bis Weihnachten sind die ersten Pilotbetriebe für den Basisbetrieb weiterer Fachfahren für Melde- und Kraftfahrzeugwesen sowie im Sozialbereich vorgesehen. Diese Fachverfahren bilden die Grundlage für eine ganze Reihe öffentlicher Dienstleistungen, darunter u.a. das Ausstellen von Ausweisen, Pässen und Führerscheinen, die Anmeldung von Geburten, Todesfällen und Hochzeiten, die Auszahlung von aktuell berechneten Sozialhilfeleistungen und Wohngeld, die KFZ-Zulassung sowie Dienste der Ausländerbehörden.

IT-Wiederherstellung: Die Arbeiten der SIT

Insgesamt arbeiten rund 170 Personen bei der Südwestfalen-IT an der Bewältigung der Auswirkungen des Cyberangriffs. Neun externe Dienstleister unterstützen diese Arbeiten. Mehrere Hundert Server und Tausende Clients müssen neu aufgebaut und installiert werden. /DoP

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