Hausärztemangel im Märkischen Kreis: Sorge um ländliche Gesundheitsversorgung
Veröffentlicht: Donnerstag, 24.08.2023 05:03
Hausärzte werden gerade in den ländlich geprägten Teilen des Märkischen Kreises immer mehr zur Mangelware.
Gesundheitsversorgung im Märkischen Kreis im Fokus
In den ländlichen Regionen des Märkischen Kreises wird der Mangel an Hausärzten zunehmend spürbar. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) bestätigt diese Entwicklung. Wir berichteten bereits. Die Suche nach einem Nachfolger für Hausarztpraxen gestaltet sich zunehmend schwierig, was Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in der Region hat.
Herausforderungen für Hausarzt in Altena-Evingsen
Ein Beispiel für diese Situation ist die Praxis von Allgemeinmediziner Raimund Sonnenberg in Altena-Evingsen. Seit 33 Jahren leitet er seine Hausarztpraxis, doch die Suche nach einem geeigneten Nachfolger gestaltet sich als große Herausforderung. Sollte keine Lösung gefunden werden, sehen sich etwa 1.300 Patienten in Evingsen gezwungen, sich neu zu orientieren.
Landarzt zu sein bedeutet Raimund Sonnenberg viel, sagt er:
"Man müsste den jungen Kollegen [...] es nahelegen, dass es attraktiv ist, auch im ländlichen Bereich zu arbeiten. Ich habe es in 33 Jahren nicht eine Minute bereut."
Gründe für den Hausärztemangel im Märkischen Kreis
Die KVWL nennt mehrere Gründe für den Hausärztemangel. Einerseits führen hohe Kosten für die Übernahme einer Praxis dazu, dass potenzielle Nachfolger abgeschreckt werden. Andererseits fehlt es an qualifizierten Fachangestellten, die in den Praxen unterstützen könnten. Diese Kombination aus Faktoren erschwert das Finden eines Nachfolgers und erschwert die flächendeckende medizinische Versorgung.
Forderung nach angemessener Vergütung
Um dem Hausärztemangel entgegenzuwirken, setzt die Ärztevereinigung auf eine klare Forderung: Eine angemessene finanzielle Vergütung für erbrachte Leistungen. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen der KVWL und den Krankenkassen, um eine faire und zukunftsfähige Lösung zu finden. Eine bessere Vergütung könnte potenzielle Nachfolger ermutigen und die Attraktivität des Berufs auch in den ländlichen Regionen verbessern. /DoP