Mendener Politiker wollen Ausbau der A46

Der Rat der Stadt Menden ist für den Ausbau der A46 - und will weiter an den Ausbauplänen für die A46 beziehungsweise B7 festhalten. Alle Infos zur Entscheidung.

© Foto: Radio MK | Thomas Ploeger

Rund 50 Demonstraten gegen A46-Weiterbau

Am Dienstag (06.02.) hat sich der Stadtrat in Menden zu den Weiterbau-Plänen der A 46 positioniert - und überraschend für den Autobahn-Ausbau gestimmt. Die Bürgerinitiative gegen den Weiterbau der A46 (GiGA46) hatte die Politiker vor der Sitzung dazu aufgefordert, sich für ein Ende der Ausbaupläne auszusprechen. Dabei hat die Bürgerinitiative GiGA46 Unterstützung durch fünf bekannte Mendener bekommen. Darunter ist auch ein Kardiologe, der bei Umsetzung der Pläne vermehrt Herz-Kreislauferkrankungen befürchtet. Ein Unternehmer argumentiert, dass die A46-Weiterbau-Pläne nicht mehr in die Zeit passen und das dafür vorgesehene Geld besser woanders eingesetzt werden sollte. Rund 50 Autobahngegner hatten sich bei der Abstimmung am Dienstag (06.02.) mit Transparenten und Plakaten vor dem Rathaus postiert. Die Autobahngegner wollten damit den Bund noch einmal dazu auffordern, den Widerstand in der Region anzuerkennen, den Verkehrswegeplan zu überarbeiten und die Weiterbaupläne im neuen Plan endgültig zu streichen.

Rat der Stadt Menden positioniert sich für A46

In Arnsberg, Wickede und Ense hatten die Stadträte bereits gegen die Autobahn-Planungen gestimmt. Auch in Menden gab es im Vorfeld Anzeichen dafür: So haben verschiedene Ratsfraktionen einen entsprechenden Antrag gestellt - auch die Stadtverwaltung schlug den Politikern vor, die Ausbaupläne nicht weiter zu verfolgen. Am Ende stimmte der Rat mit einer Mehrheit von fünf Stimmen trotzdem dafür, sich auch weiterhin für den Ausbau der A46 einzusetzen. Das dürfte vor allem die Wirtschaft in der Region freuen - die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) zum Beispiel hatte vorher schon gewarnt, dass die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Region ohne einen Ausbau gefährdet ist.

Das Projekt "46sieben" - von Hemer nach Arnsberg

Der Ausbau der A46 ist keine Idee der Kommunen im Märkischen Kreis - sondern steht im Bundesverkehrswegeplan. Darin hat die Bundesregierung beschlossen, eine Verbindung zwischen der A46-Anschlussstelle Hemer und der A445 bei Arnsberg zu schaffen - als Kombination aus Autobahn und dreispuriger Bundesstraße (A46/B7n).

Grundlage dieser Entscheidung ist, nach Angabe der Autobahn GmbH des Bundes, dass das Streckennetz zwischen Hemer und Arnsberg teils hoch belastet ist. Viele Pendler und auch LKW stehen deswegen lange im Stau und auch die Anlieger der viel befahrenen Strecken leiden unter dem Verkehr. Die Bundesregierung hat darum beschlossen, eine neue Straßenverbindung zwischen der Anschlussstelle Hemer und der A445 bei Arnsberg-Neheim zu bauen. Die Autobahn Westfalen und Straßen.NRW sind mit der Planung dieses Infrastrukturprojekts beauftragt, denn es soll eine Kombination aus Autobahn und zum Teil dreispuriger Bundesstraße verwirklicht werden.

Die Argumente der Befürworter

Wie bei jedem Thema gibt es natürlich Menschen, die den Ausbau wollen - und Menschen, die den Ausbau stoppen möchten.

Auf Facebook schreiben viele von euch, dass sie sich den Ausbau wünschen.

Bea schriebt zum Beispiel:

Definitiv weiter ausbauen ? fuer mich waers dann noch einfacher zur Arbeit zu kommen ?

Und Micha schreibt:

Eigentlich ist der Ausbau schon lange überfällig. Die B7 ist sehr oft überlastet. Früher hat man zum Wohl der Allgemeinheit entschieden und nicht für Initiativen, welche irgendwie gegen alles sind. Wenn man alleine sieht, wie in Bestwig die Bahn den Verkehr entlastet hat, sieht man doch, dass es sinnvoll war.

Anita aus Menden schreibt:

Ich bin für den Ausbau der A46. Ich hab immer das Gefühl, die die dagegen reden/schreiben sind eigentlich von der unmöglichen Situation auf der B7 nicht betroffen. Es werden immer mehr Fahrzeuge, immer mehr Lärm, immer mehr Abgase. Warum also keine Entlastung der B7? Zumindest der Durchgangsverkehr würde Hemer umfahren. Für die LKWs bestimmt wesentlich einfacher. Ich denke nur an die Zeit, wenn die Brummis den Berg nicht hochkommen. Stau ohne Ende.

Auch die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer ist für den Ausbau. Sie sagt: Die Autobahn ist wichtig für die Wirtschaft und die Wettbewerbsfähigkeit der Region.

Die Argumente der Gegner

Auf der anderen Seite gibt es auch viele Menschen, die gegen den Ausbau sind. Dazu hat sich auch eine Gruppeninitiative gegen den Bau der A46 gegründet, als Zusammenschluss unterschiedlicher (GigA 46) ist ein Zusammenschluss unterschiedlicher Organisationen, Verbände, Bürgerinitiativen, Parteien, Fraktionen und Einzelpersonen aus der vom geplanten Bau der A46 betroffenen Region zwischen Hemer, Menden, Neheim, Ense und Wickede/Wimbern. Die GigA besteht seit 1995. Sie kritisiert vor allem die Folgen für die Umwelt, die ein Autobahnausbau hätte und fordert eine alternative menschen- und umweltfreundliche Verkehrsplanung für die Region. Wenn ihr euch die Argumente gegen den Ausbau im Detail durchlesen wollt, dann schaut am besten mal auf der Webseite der Initiative vorbei. /RaK

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