Ex-Soldat aus Iserlohn verurteilt

Rund acht Monate nach einer Geiselnahme in der Ulmer Innenstadt, ist ein 44-jähriger Iserlohner vom Landgericht Arnsberg zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

© Radio MK / Patrick Rickert

44-Jähriger aus Iserlohn nach Geiselnahme in Ulm verurteilt

Rund acht Monate nach der Geiselnahme in der Ulmer Innenstadt wurde ein 44-jähriger Ex-Soldat aus Iserlohn zu sechs Jahren Haft und der Unterbringung in einer Psychiatrie verurteilt. Der Mann hatte gestanden, im Januar mehrere Menschen in einer Starbucks-Filiale als Geiseln genommen zu haben. Wir berichteten bereits.

Iserlohner leidet an posttraumatische Belastungsstörung nach Bundeswehreinsätzen

Der Verurteilte leidet an einer schweren posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) infolge seiner Einsätze als Soldat in Afghanistan. Wie er beim Prozessauftakt angab, hatte er gehofft, von einem Spezialeinsatzkommando erschossen zu werden. Das Landgericht Ulm sah aufgrund der psychischen Erkrankung eine verminderte Schuldfähigkeit des Angeklagten. Die Geiseln blieben während des Vorfalls unverletzt. Das Urteil ist jedoch nocht nicht rechtskräftig.

Ex-Soldat mit Fake-Pistole und unechtem Sturmgewehr in Ulm

Laut Anklage hatte der Mann am Abend des 26. Januars mit Attrappen bewaffnet die Starbucks-Filiale betreten und mehr als zehn Menschen in Schach gehalten - sechs von ihnen nahm er als Geiseln. Mit einem täuschend echt aussehenden Sturmgewehr und einer Fake-Pistole hatte er demnach zwei Gäste dazu gezwungen, die Polizei zu rufen. Unter den Geiseln waren auch zwei junge Mädchen, die ebenfalls vor Gericht ausgesagt hatten. Mit Schüssen hatte das SEK nach etwa eineinhalb Stunden die Geiselnahme beendet. Dabei verlor der Angeklagte seinen Unterkiefer und musste zunächst ins Krankenhaus. 

(DoP)

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